Manuela Salzinger: Als Kind dachte ich, weil alle es so nannten, in Bayern gäbe es tatsächlich ein Meer. Heute suche ich am Chiemsee immer noch nach Muscheln.
Manuela Salzinger: Ich gehe 100m auf den See und schaue dem Alpenföhn bei der Arbeit zu. Was man im Urlaub eben so macht.
Manuela Salzinger: Bruder springt neben mir zum Stabilitätstest rum, ich liege gewohnheitsmäßig im Moos und Eltern rufen, wieso wir immer noch so albern seien.
Manuela Salzinger: Auf nicht vertrauenswürdigen Stegen einfach hinlegen, dann fällt man nicht so tief.
Manuela Salzinger: Ein bisschen provoziert fühle ich mich schon von denen, die meinen, man kann auch mit schwerem Kopf noch blühen.
Manuela Salzinger: Das Leben am Chiemsee Mitte Oktober. Darauf geht noch was, außenrum ist alles zu oder leer.
Manuela Salzinger: An Heimreiseoptionen für den letzten Urlaubstag gäbe es ja genug. Wenn die mich da oben nur hören würden, um mich mitzunehmen.
Manuela Salzinger: Poolrandbegrünung und andere Hobbys, die im Herbst etwas ausdünnen.
Manuela Salzinger: Wenn man wartet, bis dichte Wolken abziehen, kann man ja mal den Gesprächen zwischen Blumen und Brücken zuhören.
Manuela Salzinger: Ein Spaziergänger ist auf dem Steg. Grund genug, mich darunter zu verstecken.
Manuela Salzinger: Mein Bruder weigert sich, mit meinem langen Rock dramatisch über den Steg zu schreiten. Immer diese zickigen Models.
Manuela Salzinger: Die Welle legt den Boden frei und ich schaue sowieso lieber in die Tiefe, als in die Weite.
Manuela Salzinger: Es kommt kein Schiff, aber die Inseln sind ja irgendwie auch fast nicht mehr zu sehen.
Manuela Salzinger: "Je mehr Mühe wir uns tagsüber geben, desto mehr nimmt der See unsere Farbe an", sagt das Heidekraut und ich demotiviere eh niemanden gerne.
Manuela Salzinger: Noch ist kaum zu erkennen, dass es nach Sonnenuntergang knallrorange wird.
Manuela Salzinger: Vielleicht hätte mich der Föhnsturm von Alpenrandsee zu Alpenrandsee geblasen, am letzen Urlaubstag zur Heimreise gab's aber keinen mehr.
Manuela Salzinger: Am Chiemsee war es noch so warm, dass die Alpen sicher nur gepuderzuckert wurden.
Manuela Salzinger: Ich zähle an den Steinen, wie viele blaue Flecke ich am Knie habe und hätte vielleicht so wenig stürmisch sein sollen wie der See.
Manuela Salzinger: Eigentlich war mir, obwohl ich nass geworden bin, nicht besonders kalt. Aber, wenn der See Gänsehaut hat, mache ich natürlich mit.
Manuela Salzinger: Die Sonne schaut noch nicht unter den Wolken raus, lässt sich aber schon mal den Glitzerteppich ausrollen.
Manuela Salzinger: Heute: Urlaub bei der Familie nachhallen lassen
Manuela Salzinger: Ich verstehe nicht alle Lichtspiegelungen auf dem Wasser, was vermutlich einen großen Teil meiner Bewunderung ausmacht.
Manuela Salzinger: Ich verstehe nicht alle Lichtspiegelungen auf dem Wasser, was vermutlich einen großen Teil meiner Bewunderung ausmacht.
Manuela Salzinger: Die Alpen föhnen sich frei, mich friert trotzdem.
Manuela Salzinger: Egal an welchem See ich sitze, ein bisschen Meer bilde ich mir immer ein.
Manuela Salzinger: Hier auf der Spitze wird man gar nicht nass, schreie ich zur Familie, während ich auf einem Fuß balanciere.
Manuela Salzinger: Und los, zurück an den Bodensee. Ich überlege, über die Alpen zu fahren, komme dann aber wegen hundert nötiger Fotostopps wohl nie heim.
Manuela Salzinger: Wer sich bayerisches Meer nennen lässt, hat eben auch die Wolken etwas dramatischer.
Manuela Salzinger: Ich knie mich auf die von den winzigen Wellen gewaschenen Steine und wundere mich hinterher über den trotzdem dreckigen Rock.
Manuela Salzinger: Schreie im Liegen: "Notfall! Bitte mehr Wellen machen!" Die Wasserwacht schaut mich vom Boot aus entgeistert an.